In Trossingen gibt es einen neuen Masterstudiengang Komposition mit dem Schwerpunkt KI. Was liegt also näher, als eine KI zu nutzen, um das Expose und das Motivationsschreiben zu schreiben?
Nun ja… wirklich einfacher macht es das erstmal nicht, zumindest, wenn man eine Chance auf einen Studienplatz haben möchte…
Zuallererst führte mich die Recherche zu verschiedenen Youtube-Videos über richtiges “prompting”, also das Schreiben von Anweisungen, die dazu führen, dass ChatGPT (Version 3.5) eventuell sogar das anwortet, was man möchte. Der nützlichste Prompt war definitiv:
Fasse {Text} in x Wörten auf deutsch zusammen. Nutze (adjektiv) Sprache.
Text= (….)
Gerade für den Abschnitt Wissenstand sehr nützlich. Allerdings muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass die Trefferquote von ChatGPT nur in etwa bei 80% liegt, so dass ich öfter mehrer Antworten generieren musste, oder aus mehreren Antworten eine Frankenstein-Antwort gebastelt habe. Wenn man schon zu faul ist, den Text selbst zusamenzufassen, empfiehlt es sich als zumindest zu wissen, was in dem Text steht! ;)
Als Beispiel hier die Zusammenfassung von George E. Lewis Artikel über sein Programm “Voyager”
George E Lewis- Voyager
Voyager ist eine interaktive Musikumgebung, die Improvisation begünstigt. Ein Computerprogramm analysiert die Leistung des Musikers in Echtzeit und generiert eine automatische Komposition oder Improvisation. Die Arbeit untersucht nicht nur technologische oder musiktheoretische Interessen, sondern auch philosophische, politische, kulturelle und soziale Fragen. Diese Art der Musikrepräsentation und -komposition spiegelt die Vorstellungswelt und kulturelle Praktiken der Schöpfer wider. Es wird argumentiert, dass die meisten computerbasierten musikalischen Aktivitäten auf den Glaubenssystemen und kulturellen Praktiken der europäischen Konzertmusik beruhen, jedoch nicht zwangsläufig als "Komposition" modelliert werden müssen. Der Essay "The Aesthetics of Multidominance" beschreibt eine afroamerikanische Ästhetik, die multidominante Elemente beinhaltet, wie etwa die Verwendung von Farben, Texturen und Formen in intensiver Weise. Diese Ästhetik ist in afrikanischer und afrikanisch-diasporischer Kunst und Musik zu finden. Lewis kritisiert die universelle Anwendung von Eurozentrischen ästhetischen Vorstellungen und betont die kulturelle Kontingenz und historische Entstehung von Ästhetik. Die Komposition "Voyager" eines afroamerikanischen Komponisten zeigt eine Verbindung zwischen multidominanter Ästhetik und afroamerikanischer kultureller Herkunft.
Der Text beschäftigt sich mit dem interaktiven Computersystem "Voyager" zur Erzeugung von Musik in Echtzeit, welches von George E. Lewis zwischen 1986 und 1988 entwickelt wurde. "Voyager" verwendet Dialekte von Forth, einer von Charles Moore in den 1970er Jahren entwickelten Programmiersprache, die sich besonders für interaktive und dialogische Prozesse eignet. Das System generiert simultan eine Vielzahl von Musikströmen, die von sowohl den Computern als auch den menschlichen Improvisatoren ausgehen und sich nicht-hierarchisch verhalten. Es werden mehrere Sonic-Behavior-Gruppierungen oder Ensembles gleichzeitig eingesetzt, die in rhythmischer Synchronizität hin und her schwingen können. Das Programm verfügt über eine aperiodische, asynchron wiederkehrende globale "Verhaltensspezifikation", die den MIDI-Spielern neue Verhaltensweisen zuordnet. Die Musik wird von beiden, dem System und den Improvisatoren, kontrolliert und interagiert auf eine nicht hierarchische, improvisatorische Weise miteinander.
Im Kontext der improvisierten Musik ist der Klang ein Träger von Geschichte, kultureller Identität und Persönlichkeit. Die Einbeziehung von Handlungsfähigkeit, sozialer Notwendigkeit, Persönlichkeit und Unterschiedlichkeit als Aspekte des "Klangs" unterscheidet diese Musik von Arbeiten, die Improvisation "einbeziehen" oder "verwenden", oder die "Unbestimmtheit" oder aleatorische Praktiken aufweisen. Die Aufgabe, Voyager zu konstruieren, bestand darin, dem Programm durch eine interaktive Ästhetik der Verhandlung und unabhängigen Computer-Handlungsfähigkeit einen "eigenen Klang" zu verleihen. Voyager wird auch durch das improvisierende Orchester charakterisiert, das von dem javanischen Gamelan-Ensemble inspiriert wurde. Schließlich erfordert die Improvisation, ähnlich wie das ideale Dreiecks-Offense-System im Basketball, ein intuitives Gefühl dafür, wie man sich bewegt und dabei individuelle Fähigkeiten nutzt.
Im Jazz herrscht oft eine Trennung zwischen improvisierter und komponierter Musik. Diese sogenannte Struktur wird von der dominanten Kultur als wichtig erachtet und von Komponisten geschaffen. Der Text beschreibt die Bedeutung von Improvisation als offene Interaktion und stellt die Frage, wie Persönlichkeiten und Identitäten durch Klangverhalten artikuliert werden können. Voyager ist dabei ein Beispiel für eine improvisierende Maschine, die mit ihrer Umgebung interagiert und damit musikalische Identitäten formt.
Und hier noch einmal zusammengefasst mit dem Prompt:
Stelle die 4 Kernaussagen des {text} heraus.
text=
- Der Text beschäftigt sich mit dem interaktiven Computersystem "Voyager" zur Erzeugung von Musik in Echtzeit, welches von George E. Lewis zwischen 1986 und 1988 entwickelt wurde.
- Das System "Voyager" generiert simultan eine Vielzahl von Musikströmen, die von sowohl den Computern als auch den menschlichen Improvisatoren ausgehen und sich nicht-hierarchisch verhalten.
- Der Text betont die kulturelle Kontingenz und historische Entstehung von Ästhetik und kritisiert die universelle Anwendung von Eurozentrischen ästhetischen Vorstellungen.
- Der Text beschreibt die Bedeutung von Improvisation als offene Interaktion und stellt die Frage, wie Persönlichkeiten und Identitäten durch Klangverhalten artikuliert werden können.
Im weiteren habe ich ChatGPT mit einem Expose-Entwurf in Stichpunkten gefüttert:
Projekt=
"Etude Zététique 3: Oh Death
Masterprojekt im Studiengang KI und Musik
Künstlerische Auseinandersetzung mit Beckers "Denial of Death", Camus "Mythos des Sysiphos", Ideologie des Transhumanismus, Möglichkeit der Singularität, dem Wunsch nach Unsterblichkeit, Hoffnung auf Digitalisierung des Bewusstseins. Nebenschauplätze: Sinn und Unsinn der Verwendung von KI in der Kunst, Naess' Idee vom zetetischen Wissen
Endprodukt: Komposition für Bassklarinette/Basssaxophon + (Live-) Elektronik + Mehrkanal-Video, Open-source Bibliothek von trainierten Modellen, Weiterentwicklung von delta (Interaktiver Live-Elektronik software meines Bachelor Abschlusses)
Hauptwerkzeug: KI gestützte Klangsynthese mit nn~ und RAVE, Videoproduktion mit VQGAN, Midjurney, u.ä. , Entwicklung eines Librettos mit Chat-GPT/ GPT-4. Training neuronaler Netze mit Field-recordings, Thematisch organisierten Sample-Bibliotheken, Werken aus der Musikhistorischen Fluchtlinie
Werkzeuge werden flexibel gehalten, um auf zu erwartende Neuerungen der KI Technik einzugehen.
Relevanz:
älteste Fragen seit Entwicklung des menschlichen Bewusstseins.
Wo kommen wir her, wo gehen wir hin? Aktuelle Relevanz durch Veröffentlichung von GPT-4
Novel capabilities often emerge in more powerful models. Some that are particularly concerning are the ability to create and act on long-term plans, to accrue power and resources (“power-seeking”), and to exhibit behavior that is increasingly “agentic.” [...]More specifically, power-seeking is optimal for most reward functions and many types of agents; and there is evidence that existing models can identify power-seeking as an instrumentally useful strategy.
d.h. Schaffung neuen Bewusstseins, neue Perspektive auf Tod, Leben, Bewusstsein
Grundthema aller Weltreligionen und Philosophien: Woher, Wohin?
Künsterlische Durchleuchtung der bisherigen Antworten unter Berücksichtigung der aktuellen ideologischen und philosophischen Ideen.
Musikhistorische Fluchtlinie:
Carmina Burana-O Fortuna
Thomas Tallis-Klagelieder Jeremiae Prophetae
Monteverdi-L'Orfeo
Purcell-Dido and Aeneas
Mozart-Zauberflöte/Sarastro
Strauss- Tod und Verklärung
Wagner- Tristan und Isolde
Liszt- Totentanz
Mahler- Das Lied von der Erde
Schubert- Winterreise
Schönberg- Gurre Lieder
Stravinsky- Sacre
Messiaen-Quatuor pour la fin du temps
Queen- Who wants to live forever
Sofia Gubaidulina: Der Zorn Gottes
Forever young - Alphaville
Jonathan Harvey- Mortus Plango, Vivos voco
David Bowie - Blackstar
Wünsche an den Studiengang:
Vertiefte Einblicke in Machine learning und verwandte Prozesse
Impulse zur philosophischen Betrachtung des Themas
Diskussion, welche mittel zur Darstellung des Sachverhalts sinnvoll sind
Reflexion und Kritische Betrachtung, der Resultate aus Synthese und algorithmischer Genese
Ggf. Erweiterung des Projekts mit Musiker:innen aus Trossingen
Nutzung des "Latent space"
Zeitplan:
1. Semester: Recherche, Skizzen (audio, video)
2. Semester: Schwerpunkt Weiterentwicklung von delta mit KI-modellen, Einsatz von delta im außer-universitären Projekt "ENSO"
3. Semester: auswertung der Erfahrungen mit Delta im Projekt ENSO, Einarbeitung dieser Erfahrungen und Fortführung der Skizzen aus dem ersten Semester in "oh death"
4. Semester: Produktion und Einstudierung von "Oh death"
Literatur:
Jason Ananda Josephson Storm - Metamodernism
Arne Naess- Selected Works
Lene Andersen - Metamodernity
Max Franz Johann Schenkte - Transhumanitische Mythologie
Lauren Alexander - Do robots make love?
Gesammelte Essays: Machines and Robots
Hanno Rauterberg - Die Kunst der Zukunft
Albert Camus- Der Mensch in der Revolte
Thomas Rid- Maschinendämmerung
Miriam Meckel- Wir verschwinden
George E. Lewis - Voyager
Nicola Hein- Tertiary Protentions
Alexander Schubert- Anima
OpenAI - technical Manual GPT-4
Persönliches Bisheriges Vorgehen mit KI und Algorithmen:
Schreiben des Libretto für ENSO im Dialog mit ChatGPT
Entwurf eines Storyboards für ENSO mit Midjourney
Klangexperimente mit nn~ und RAVE
Bild und Videoexperimente mit VQGAN
Implementierung eines Markow-Systems zur Komposition in LISP
Und folgende Prompt damit laufen lassen:
Leite aus dem {Projekt}, 10 relevante Forschungsfragen ab und formuliere eine Zielsetzung zu deren Beantwortung 200 Wörter
Leite aus dem {Projekt}, den aktuellen Forschungsstand und den aktuellen Persönlichen Wissenstand ab. 250 Wörter
Leite aus dem {Projekt} ab, welche Methoden Verwendet werden sollen. 300 Wörter
Leite aus dem {Projekt} ab, welcher Erkenntnisgewinn erwartet wird. 250 Wörter
Leite aus dem {Projekt} einen detaillierten zeitlichen Arbeitsplan ab. 200 Wörter
Während Einleitung, Methoden und Ableitung der Forschungsfragen gar kein Problem darstellten, hat die KI bei den anderen Prompts völlig versagt und Teilweise “halluziniert”. Das fertige Expose sieht nun wie folgt aus:
ˈo _ d ɛ θ !
(Oh Death!)
Einleitung
Ich plane im Rahmen meines Masterprojekts ˈo _ d ɛ θ ! eine künstlerische Auseinandersetzung mit verschiedenen philosophischen und ideologischen Ideen zu Tod, Leben, Bewusstsein und Unsterblichkeit durchzuführen. Die Arbeit soll auf der Grundlage von William Beckers Denial of Death, Albert Camus Mythos des Sysiphos, der Ideologie des Transhumanismus und der Möglichkeit der Singularität, dem Wunsch nach Unsterblichkeit, Hoffnung auf die Digitalisierung des Bewusstseins und verwandten Themen durchgeführt werden. Im Rahmen des Projekts sollen auch Sinn -und Unsinn- der Verwendung von KI in der Kunst sowie Arne Naess' Idee vom zetetischen Wissen betrachtet werden.
Das Endprodukt soll eine Komposition für Bassklarinette/Basssaxophon, Live-Elektronik und Mehrkanal-Video sein. Im Rahmen der Arbeit plane ich neuronale Netze mit Field-Recordings, thematisch organisierten Sample-Bibliotheken und Werken aus der musikhistorischen Fluchtlinie zu trainieren. Daraus soll eine Open-Source-Bibliothek von trainierten Modellen entstehen. Ferner möchte ich die Weiterentwicklung von DELT∆ (einer interaktiven Live-Elektronik-Software, die ich im Rahmen meines Bachelor-Abschlusses entwickelt habe) vorantreiben sowie die Entwicklung eines Librettos mit Chat-GPT/GPT-4 für das Projekt in Angriff nehmen. Das inhaltliche Gewicht des Projekts lieg darin, dass es sich mit den ältesten Fragen seit der Entwicklung des menschlichen Bewusstseins auseinandersetzt, insbesondere der Frage nach dem Woher und Wohin. Die Arbeit soll dazu beitragen, ein neues Bewusstsein zu schaffen und eine neue Perspektive auf Tod, Leben und Bewusstsein im Zeitalter der KI zu eröffnen.
Die musikhistorische Fluchtlinie, die ich für das Projekt betrachten werde, umfasst Werke von der Carmina Burana über Monteverdi L’Orfeo, Purcell Dido and Aeneas, Wagner Tristan und Isolde, Mahlers Das Lied von der Erde bis hin zu Harvey Mortus Plango, vivos voco, Gubaidulina Der Zorn Gottes sowie Queen Who wants to live forever?, um nur einige zu nennen.
Ich hoffe, dass ich im Rahmen meines Studiums vertiefte Einblicke in Machine Learning und verwandte Prozesse gewinnen kann und Impulse zur philosophischen Betrachtung des Themas bekomme. Ich würde es mir gerne offen halten, in meine Arbeit auch Musiker:innen aus Trossingen einzuschließen. Mit großer Neugier, hoffe ich zudem den Latent Space intensiv nutzen zu können. Aufgrund des aktuellen KI-Rennens, gehe ich davon aus, dass das Thema der Komposition in Zukunft noch weiter an Brisanz gewinnt.
Forschungsfragen
Die relevante Forschungsfragen für das Projekt sind:
- Welche Rolle spielt die Verwendung von KI in der Kunst, und wie kann sie sinnvoll eingesetzt werden, um das urmenschliche Thema von Tod und Leben zu behandeln?
- Wie können KI-Modelle in der Kunst eingesetzt werden, ohne die menschliche Kreativität zu ersetzen?
- Wie können künstlerische Darstellungen und musikalische Kompositionen dazu beitragen, ein tieferes Verständnis für das Konzept des Todes und des Lebens zu vermitteln?
- Wie können die Konzepte des zetetischen Wissens und der Revolte gegen das Absurde in Bezug auf das Thema Tod und Leben künstlerisch angewendet werden?
- Welche Auswirkungen wird die Ideologie des Transhumanismus auf unsere Wahrnehmung des Todes und des menschlichen Bewusstseins haben?
- Wie können die verschiedenen Philosophien und Ideologien, die im Projekt behandelt werden, in künstlerischen Werken vereint werden, um ein umfassendes Verständnis des Themas zu schaffen?
Theoretischer und musikalischer Hintergrund
In aller Kürze möchte ich die musikalischen Ursprünge erläutern, die mich in meinem kompositorischen und improvisatorischen Schaffen zur Zeit zur Weiterentwicklung von DELT∆ drängen:
George E Lewis - Voyager: Ein interaktives Computersystem zur Erzeugung von Musik in Echtzeit, das Improvisation fördert und nicht-hierarchisch arbeitet, und ein Beispiel für eine improvisierende Maschine ist, die mit ihrer Umgebung interagiert und damit musikalische Identitäten formt.
Nicola Hein - What is sceptical Improvisation? - Skepsis ist eine Voraussetzung für Musik und notwendig für die Konstruktion von Instrumenten und die Veränderung musikalischer Paradigmen. Das Ziel des skeptischen Improvisierens ist eine idiosynkratische Ästhetik des skeptischen musikalischen Akts, bei dem eigene Dogmen hinterfragt und neue Möglichkeiten eröffnet werden.
Alexander Schubert - AnimaTM: AnimaTM beschreibt ein AI-getriebenes Institut, das eine virtuelle Realitätssimulation von Menschenleben und menschlichen Konstellationen erstellt. Das Stück selbst stellt eine surreale, intensive Erfahrung dar, die das Ego und den Körper des Zuhörers auflöst.
Emptyset - Blossoms: Das Album basiert auf der Ausgabe eines neuronalen Netzwerk-basierten künstlichen Intelligenzsystems und untersucht die Dissonanz zwischen organischen Prozessen und maschinellen Lernprinzipien. Die Musik erzeugt eine unheimliche und beunruhigende Klanglandschaft, die die Stimme der nicht-menschlichen Intelligenz hervorbringt.
Skygges- Hello World: Skyyge ist das Ergebnis der Zusammenarbeit mit Forschungsteams zur Entwicklung von A.I.-Prototypen für Musiker. Das Album ist eines der ersten, das Pop-Musik mit A.I.-Technologie produziert und integriert, was zu einzigartigen und surrealen Klanglandschaften führt.
Des weiteren hier ein kurzer Abriss, der philosophischen Ursprünge:
Luke Turner - Metamodernism: A Brief Introduction - Metamodernismus ist ein Begriff, der Entwicklungen in der zeitgenössischen Kultur beschreibt, die über den postmodernen Modus hinausgehen. Metamodernismus beschreibt einen Wechsel zwischen Modernismus und Postmoderne, mit pragmatischem Idealismus und mäßigem Fanatismus, Ironie und Aufrichtigkeit, Versuch und Annäherung an eine transzendente Position.
Albert Camus: Camus beschäftigt sich in Der Mythos des Sisyphos mit der Sinnfrage des Lebens und der Absurdität, dass das Leben keine tiefere Bedeutung hat. In Der Mensch in der Revolte geht es um die menschliche Freiheit und die Notwendigkeit einer Revolte gegen Unterdrückung und Unterwerfung.
Ray Kurzweil - Singularity Is Near: When Humans Transcend: Die technologische Entwicklung schreitet exponentiell fort und wird bahnbrechende Fortschritte in Bereichen wie der Nanotechnologie, der künstlichen Intelligenz und der Biotechnologie bringen. Diese Fortschritte werden dazu führen, dass der menschliche Körper und Geist vollständig mit der Technologie verschmelzen werden und eine neue Art von Wesen, die Transhumanisten, entstehen werden.
Ernest Becker - Denial of Death: Becker argumentiert, dass die menschliche Angst vor dem Tod eine der grundlegenden Triebkräfte unseres Verhaltens ist und dass wir Bedeutungssysteme konstruieren, um diese Angst zu bewältigen. Obwohl wir uns der Endlichkeit unseres Lebens bewusst sind, versuchen wir oft, den Tod zu verdrängen.
Phil Torres - To Survive, We Must Go Extinct — Apocalyptic Terrorism and Transhumanism:
Im 21. Jahrhundert sind aufstrebende Technologien in den Händen von Kleingruppen und Einzelpersonen äußerst gefährlich. Transhumanismus sieht Technologie als Erlöser und fordert die Überlegenheit des Menschen durch Technologie. Eine Veränderung unserer kognitiven Architektur könnte notwendig sein, um fehlerhaftes Denken zu vermeiden, die Menschheit muss zum Homo posthumanus werden, um zu überleben. Dies würde die katastrophalen Folgen von Kollisionen zwischen eschatologischen Aktivisten und fortschrittlicher Technologie vermeiden.
Methoden
KI-gestützte Klangsynthese: Verwendung von nntilde und RAVE, um mithilfe neuronaler Netze Klänge zu generieren und diese in der Komposition zu integrieren. Training mit Field Recordings und thematisch organisierten Sample-Bibliotheken.
Videoproduktion mit VQGAN, Midjourney und ähnlichen Tools: Nutzung von KI-Technologien zur Erstellung von visuellen Inhalten und deren Integration in das Gesamtwerk.
Entwicklung eines Librettos mit Chat-GPT/GPT-4: Training von neuronalen Netzen mit Textdaten, um ein Libretto für die Komposition zu erstellen.
Erwartete Ergebnisse
Das Endprodukt des Masterprojekts ˈo _ d ɛ θ ! besteht aus einer Komposition für Bassklarinette/Basssaxophon und (Live-)Elektronik sowie einem Mehrkanal-Video. Die Kompositionen, die für das Stück ˈo _ d ɛ θ ! stilistisch prägend sind, besitzen allesamt einen futuristischen und technologischen Klangcharakter. Im großen und ganzen erwarte ich, dass die Verwendung von KI in diesem Projekt es vor allem ermöglichen wird, eine Menge an Datensätzen (Sprache, Musik, Bilder, etc.) zu nutzen, die sich mit anderen algorithmischen Techniken nicht beherrschen ließe, oder deren anderweitige Auswertung nicht auf dem semantischen Niveau aktueller KI-Technologien möglich wäre. Aus einer skeptischen Perspektive erwarte ich außerdem, dass das Projekt neue Perspektiven auf die Verwendung von KI ermöglicht, um zu differenzieren zu welchem Grad, es unter Umständen nur des Kaisers neue Kleider sind, oder es tatsächlich eine genuine Neuerung darstellt, die es erlaubt kreative Prozesse in neue Bahnen zu lenken.
Zeitplan
1. Semester: Recherche, Skizzen (Audio, Video)
2. Semester: Schwerpunkt Weiterentwicklung von DELT∆ mit KI-modellen, Einsatz von delta im außer-universitären Projekt "ENSO"
3. Semester: Auswertung der Erfahrungen mit DELT∆ im Projekt ENSO, Einarbeitung dieser Erfahrungen und Fortführung der Skizzen aus dem ersten Semester in ˈo _ d ɛ θ !
4. Semester: Produktion und Einstudierung von ˈo _ d ɛ θ !
Literaturverzeichnis
Jason Ananda Josephson Storm - Metamodernism
Max Franz Johann Schenkte - Transhumanitische Mythologie
Lauren Alexander - Do robots make love?
Gesammelte Essays: Machines and Robots (Edition Digital Culture)
Hanno Rauterberg - Die Kunst der Zukunft
Albert Camus- Der Mensch in der Revolte
Albert Camus- Der Mythos des Sysiphos
Thomas Rid- Maschinendämmerung
Miriam Meckel- Wir verschwinden
80% des Textes sind dabei vollkommen KI-generiert. Jetzt heißt es Daumen drücken, dass ChatGPT und ich an Herbst nochmal ein wenig weiterstudieren werden ;)